Auszug Preisgerichtprotokoll
Das von den Verfassenden vorgeschlagene pavillonartige Gebäude überzeugt in seiner vielschichtigen und gelungenen Baukörpergliederung, die sich kohärent aus dem innenräumlichen Programm und den Zugängen zum Gebäude entwickelt. Das Gebäude wird in dem Moment betreten, indem man den Gebäudesockel betritt, von hier ergeben sich verschiedene gut auffindbare Zugänge zum Gebäude.
Der Gebäudesockel trägt dazu bei, dass die direkt an das Gebäude angrenzenden Außenräume in das architektonische Konzept der Verzahnung von Innen und Außen eingebunden werden. Jede Raumzone erhält somit einen adäquaten Außenraum, der dazu anregt, die jeweilige Funktion in den Außenraum zu erweitern. Es entstehen fließende Übergänge zwischen Innen und Außen. Der Zugang vom nördlich gelegenen Kreisverkehr erfolgt über die dort angeordnete Gastronomie. Die Anordnung der Gastronomie an dieser Stelle wird positiv bewertet. Ebenso die weitere Zugänglichkeit vom südlich gelegenen Parkplatz über das dort angesiedelte Foyer. Allerdings wird die Lage des Foyers kritisch gesehen. Ein Hauptzugang und damit das Foyer im Norden wäre wünschenswert gewesen. Die Lage des zentralen Ausstellungsraums betont auf einfache Art die Bedeutung dieses Raums. Das Foyer ist in seiner Größe angemessen. Die Räume sind programmatisch gut gegliedert und entsprechen den Anforderungen der Nutzer*innen. (…)
Positiv wird auch die erlebbare Dachbegrünung bewertet, die sowohl als Intensiv- wie auch als Extensivbegrünung gedacht wurde. Die Fassade ist in ihrer auf die einzelnen Baukörper bezogenen differenzierten Gestaltung gelungen und ermöglicht die Integration von Brut und Nistbereichen für Vögel und Insekten. Jedoch erscheint die Vielzahl an Gestaltungsvarianten hinsichtlich der Fassadenausbildung überzogen. Die Konstruktion ist konsequent in Holzbauweise gedacht. Die Detaillierung erscheint plausibel. Die Gebäudekennzahlen lassen eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten.
Positiv wird das Konzept, die verschiedenen Lebensräume Auwald, Auwiese und Kiesbänke herauszuarbeiten, gesehen. Hieraus entwickelt sich eine Vielfalt an möglichen Beobachtungspunkten. Die beiden Platzflächen am Nord- und Südende des Gebäudes sind gut positioniert und bieten viel Aufenthaltsqualität. Lediglich das Material der Oberflächen sollte hier in Hinblick auf die Versiegelung überprüft werden. Fahrradstation und Gastronomie finden sich an einem plausiblen Ort und verfügen über ausreichend Platzfläche für eine flexible Bespielung. Auch der sensible Eingriff in den direkt angrenzenden Auwaldbereich wird positiv bewertet. (…)
Wettbewerb 2023 in Zusammenarbeit mit MKNG Architektur | 2.Preis